Brief von Bürgermeister Georg Baumann an ORF-Redakteurin

Sehr geehrte Frau Zoglauer!

Bis jetzt war ich immer der Annahme, dass der ORF noch zu den seriösen Medien in diesem Lande gehört. Viel zu viele andere Printmedien oder Fernsehsender stechen durch ihre schlechte Recherche-Arbeit heraus und vermitteln den Eindruck, als wollten sie nur die „Skandale“ schnell verkaufen und hinter ihnen die Sintflut.

Leider bin ich nun eines Besseren belehrt worden, und dass auf sehr brutale und meiner Meinung nach verwerflichen Art und Weise.

Wie sie sich vielleicht erinnern können, habe ich sie schon damals vor unserem Interviewtermin gefragt, ob der von ihnen geplante Bericht nur negativ sein soll, denn dann hätte ich ihnen kein Interview gegeben.

Sie haben es mit ihrem Bericht geschafft, dass eine wirklich positive Entwicklung in Unterach am Attersee in einem vollkommen falschen Licht dargestellt wird. Sie haben einen Skandal erzeugt, der keiner ist, weil sie erstens sich nicht die Mühe gemacht haben, die Sachlage genau zu recherchieren und sie zweitens die Fakten so verdreht haben und falsche Zahlen genannt haben, dass für Außenstehende ein Bild geschaffen wurde, dass nicht annähernd der Realität entspricht.

Ich möchte trotzdem noch einmal einen Versuch starten:

Die Gemeinde Unterach hat in den letzten Jahren über 8000 qm (!!!!!) Seegrundstücke mit Hilfe des Landes Oberösterreich gekauft und wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Zu diesen gehört auch das Grundstück des Herrn Hörlsberger. Das Grundstück ist ca. 6700qm groß und ist als Grünland gewidmet, angeschlossen ist das Recht auf die Pacht einer Bootshütte, die auf dem Grund der Bundesforste steht. Dieses Areal haben wir gemeinsam mit dem Land Oberösterreich um Euro 1 600 000,- erworben. Zu diesem Kauf gibt es keine Vereinbarungen mit Herrn Hörlsberger, dass es öffentlich bleiben muss, irgendwelche Absprachen, was wir mit diesem Grundstück machen dürfen oder sollen. Einzig die Intention der Gemeinde ist klar, dieses Grundstück soll so weit wie möglich der Öffentlichkeit erhalten bleiben. Dieses Ziel werden wir auch erreichen!

Da die Gemeinde sich ihrer Verantwortung sehr wohl bewusst ist, die Allgemeinheit mit allen nur möglichen Mitteln zu unterstützen, dass auch sie den See ungehindert nutzen, erleben und genießen darf und dieses Privileg nicht nur den sogenannten „Reichen“ vorbehalten sein soll, hat die Gemeinde Unterach die Chance genutzt und hat ein weiteres Grundstück mitten im Zentrum von Unterach gekauft. Diese Fläche ist aber als Bauland und Bauland Tourismus gewidmet und dadurch um ein vielfaches teurer als die Grünlandfläche des Hörlsberger-Badeplatzes. Um diesen Kauf möglich zu machen, hat die Gemeinde in vielen Verhandlungen mit dem Land und dem Verkäufer es geschafft, trotzdem diese enorme Summe von über Euro 4 Mill Euro zu finanzieren. Teil dieser Finanzierung war auch bekanntlich die besagte Bootshütte, deren Wert festgesetzt wurde und Teil des Verkaufes ist. (und nicht eine Morgengabe, wie es der Landtagsabgeordnete der Grünen so schön formuliert hat. Den ich im Übrigen schon Wochen davor in einem fast einstündigen Gespräch darüber informiert habe, er es leider doch noch immer nicht verstanden hat oder auch nicht verstehen will, warum und weshalb die Gemeinde hier so agiert hat.) Detail am Rande: Die Gemeinde erhält eine Bootshütte auf dem Grundstück (Goldener Anker), dass wir vom Investor gekauft haben.

In ihrem Bericht haben sie es geschafft, dass der Eindruck entstanden ist, ich hätte die Bootshütte am Hörlsbergergrund verschenkt, das ist schlichtweg falsch! Weiters ist leider auch durch ihren Bericht der Eindruck entstanden, dass wir die 2000qm Badefläche für ein Hotel verschenken. Auch diese Aussagen sind falsch. Wenn ein Hotel in Unterach auf dem Grundstück des ehemaligen Georgshofes (ein altes kleines Hotel, dass auf Grund eines Konkurses zugesperrt hat) errichtet wird, so hat die Gemeinde dem Betreiber die Möglichkeit eingeräumt eine jetzt schon festgelegte Fläche von 2000qm im Westen des Hörlsbergergrundstückes zu pachten. Die Fläche bleibt immer in Besitz der Gemeinde und die Gemeinde kann mit den Einnahmen zu einem ortsüblichen Pachtzins ihre Projekte der Grundkäufe mitfinanzieren.

Sie müssen sich auch eingestehen, dass sie bei ihrem Besuch in Unterach nicht einmal wussten, wo das Hotel gebaut werden soll. Sie gingen ja davon aus, dass es auf dem Badeplatz des Herrn Hörlsberger entsteht, oder wurden sie da einfach nur falsch von gewissen Personen informiert?

Sie haben sich instrumentalisieren lassen für einen beginnenden Wahlkampf, sie haben bewusst oder unbewusst falsche Zahlen und Fakten in ihren Bericht einfließen lassen, sie haben die Größe des Grundstücks und die Badefläche die dem Hotel zur Verfügung gestellt werden soll absichtlich oder aus Ignoranz der Tatsachen falsch im Fernsehen wiedergegeben. Und zum Höhepunkt haben sie mich am Schluss noch indirekt der Lüge bezichtigt, in dem sie den Zusehern suggerieren wollten, dass die Fläche für das Hotel exakt der von Herrn Hörlsberger gekauften Wiese entspricht. Dieser Satz wurde jetzt anscheinend aus dem Bericht herausgeschnitten, da man ihn in der Mediathek nicht mehr hören kann.

Ist das ihre Auffassung von Journalismus? Was gedenken sie zur Aufklärung ihrer Fehler beizutragen. Oder ist ihnen das egal? Ich wurde in den letzten Tagen in Emails beschimpft, die Absender wünschten mir anonym den wirtschaftlichen und persönlichen Bankrott, die Absender hoffen, dass mir jede Lebensgrundlage entzogen wird. Und alles nur weil sie ihrem Bericht noch ein wenig Würze geben wollten?

Österreichweit haben sie es geschafft, dass der Eindruck entstanden ist, Unterach und sein Bürgermeister schenken Investoren alles und die Bevölkerung ist ihnen egal, in keinem Wort haben sie die positive Seite dieser Grundstückskäufe aufgezeigt. Nicht einmal der Versuch war zu erkennen, dass unsere Probleme mit dem Tourismus und der wirtschaftlichen Weiterentwicklung unseres Ortes viel größer sind als der kleine Versuch einen skandalträchtigen Bericht abzuliefern.

Keine Handlung ihrerseits wird den Schaden, den sie angerichtet haben wieder gut machen, keine gerichtliche Klarstellung, kein kleiner Hinweis in einer ihrer nächsten Sendungen. Trotzdem behalte ich mir weitere rechtliche Schritte vor.

Aber was meiner Meinung nach viel wichtiger ist. Wir werden weiterhin versuchen, für Unterach Positives zu erarbeiten, wir werden uns weiter für einen funktionierenden Tourismus am Attersee stark machen, trotz aller Versuche, die Dinge schlecht zu reden.

Der Bericht in ihrer Sendung hat uns ein wenig zurückgeworfen und es wird viel Arbeit bedürfen in der Bevölkerung wieder das Vertrauen zu gewinnen, dass sie mit ihrem Bericht stark beschädigt haben, denn wenn es im ORF gesagt wird, dann muss es doch stimmen. Das habe ich auch lange Zeit geglaubt, doch bin ich eines Besseren belehrt worden.

Bürgermeister Georg Baumann

Interessensbekundung für Glasfaser

Die Gemeinde Unterach möchte für ihre Bürger eine moderne Infrastruktur bereitstellen. Glasfaserinternet ist heute für viele Anwendungen notwendig. Der Ausbau von Glasfaser-internet wird daher von Bund und Land gefördert. Auch unsere Nachbargemeinden Nußdorf und Innerschwand planen den Glasfaser-Ausbau.

Im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger, aber auch für unsere Betriebe, ist es sehr wichtig, bei dieser Breitbandoffensive dabei zu sein. In Zukunft werden viele Anwendungen, vor allem aber Internet, Fernsehen und Datenstreaming mit den alten Technologien nicht mehr funktionieren. Wir wollen verhindern, dass Unterach in der digitalen Landschaft von Oberösterreich als weißer Fleck übrigbleibt.

Wie hoch sind die Kosten für einen Haushalt?
Die einmalige Anschlussgebühr beträgt ca. 300 Euro. Die monatliche Gebühr wird etwa 40 Euro betragen. Gleichzeitig spart man sich aber die Telefongrundgebühr und die derzeitige Internetgrundgebühr. Glasfaserinternet bietet somit bei ähnlichen Kosten eine wesentliche Qualitätsverbesserung.

Eine moderne Infrastruktur sichert den Standort und die Lebensqualität in der Gemeinde Unterach. Wir ersuchen Sie diese Interessensbekundung binnen 14 Tagen an das Gemeindeamt zu senden. Mit Ihrer Unterschrift unterstützen Sie einen raschen und kostengünstigen Glasfaser-Ausbau in der Gemeinde Unterach am Attersee.